Klaus Wyborny

FILM UND/ODER VIDEO

(kurze Skizze dessen, was ist)
(Vortrag in der HFBK Filmklasse Dienstag 19.10.93)

--- sehr viele Tippfehler, die entscheidenden Gedanken aufgegangen in dem Aufsatz "Was erwarten wir eigentlich von Bildern" ---


"Film ist eine sterbende Kunst!" singen viele Videomacher, um sich Mut zu machen. Nun hat er bald hundertjähriges Jubiläum. Wahr ist, daß die elektronischen Bildaufzeichnungsformate immer häufiger benutzt werden, auch von mir. Hat die Häufigkeit der Nutzung nun auch eine veränderte Ästhetik der Zeitgestaltung zur Folge? Oder ist das von einem Autoren strukturierte bewegte Bild der Bildaufzeichnung gegenüber so invariant wie Musik, deren Stücken es gleichgültig ist, ob sie auf Tonbändern, Schallplatten oder CDs aufgezeichnet werden? Ich weiß es nicht.
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Das Ideal des Videokünstlers: der Frau/Mann, der einmal Meister werden will, grundiert sein Videoband mit einem Signal, dann kopiert er ein paar Bilder an die Stelle, wo ihm der Schwerpunkt des einmal fertigen Videos hinzugehören scheint (diesmal liegt er nicht dort, wo er bei seinem letzten Video lag) und allmählich füllt er dann das Band auf eine Art mit Bildern, die ihm richtig vorkommen. Szenen, die ihm beim Betrachten nicht gefallen, überschreibt er durch andere und nach ein paar Tagen ist das Video fertig; so wie ein Maler ein Bild, für dessen Format er sich vorher entscheiden muß, irgendwann ausgeführt hat.

So gesehen hat der künstlerische Prozeß bei der Videoherstellung tatsächlich Ähnlichkeit mit dem Malen. Die Arbeit beim Film ähnelt dagegen mehr der Arbeit des Bildhauers: die Schere ersetzt den Meißel. Zunächst werden Bilder grob zu Sequenzen zusammengefügt und im Laufe der Arbeit werden diese Sequenzen immer mehr gekürzt und gewissermaßen poliert. Bei Video war diese Arbeitsweise bisher nur mit großem Aufwand möglich. Man konnte das Band zwar vorne und hinten kürzen und nach hinten sogar verlängern, aber innerhalb des Bandes verlangt jede zeitliche Veränderung einer Einstellung einen neuen Kopierprozeß. Insofern war der Videokünstler an das gewählte zeitliche Format ähnlich gebunden wie ein Maler an die Maße einer von ihm gewählten Leinwand. Nur durch ein mit Hilfe von timecodierten Schnittlisten sehr aufwendiges Neukopieren des Ausgangsmaterials, bei dem durch Bandmaschinen der Negativschnitt beim Film imitiert wird, ist ein filmähnliches genaues Arbeiten möglich. Nichtlinearer Schnitt ist beim Video sehr teuer. Das ändert sich gerade durch die Einführung von computergestützten Schnittplätzen. Mit denen kann man dann mit Video so schneiden, wie mit Film. Von den meusten Videos, die bisher gemacht worden sind, muß man leider sagen, daß ihre zeitliche Organisation auf der Schnittebene in der Regel Merkmale des Erbärmlichen hat. Am besten sind wohl Videos, die ungeschnitten sind und dem "Ich sehe" seiner lateinischen Wortwurzel am ehesten entsprechen. Videos mit langen Einstellungen, in denen die Kamera eine Art Ersatz des wahnehmenden und über die Welt wandernden Auges ist.
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Eigenartigerweise kommt das Videobild aber nicht aus der Tradition der Malerei. Das tatsächlich aufgezeichete Bild hat beim Video keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Ausgangsbild. Ohne eine spezifische durch das Erscheinungsbild des Aufgezeichneten nicht zu erratende Hardware wird es ewig unsichtbar bleiben. Einer Raumsonde ein Videoband ohne dazugehörigen Videorecorder mitzuschicken, wird selbst höchstentwickelte Zivilisationen vor unlösbare Dekodierungsaufgaben stellen. Zu einem Filmband dagegen wird eine solche Zivilisation jederzeit eine Maschine konstruieren können, die den zeitlichen Verlauf rekonstruiert. Was sagt das?
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Urbild von Film und Kino ist fraglos der Hohlraum der Kirche mit den bemalten Wänden; Video dagegen gehört in den Bereich des bemalten Kastens, der bemalten Skulptur vielleicht oder den von außen bemalten Klosterkirchen des rumänischen Moldaudistriktes (Voronet 1488-1547, PKG Byzanz Abb.38 + 39 Farbe; Moldovita 1532, Abb.265) aus dem frühen 16. Jahrhundert. Diese waren eine Extrapolation der bemalten Innenräume, vielleicht wähnten sich auch ihre Erbauer wie die Videokünstler auf der Seite des Fortschritts. Selbst Gott konnte diese Bilder von außen sehen, man brauchte nicht nach innen zu gehen. Dies Außenbemalung von Räumlichkeiten hat erst in diesem Jahrhundert seine Ungewöhnlichkeit verloren, und zwar durch bezahlte Werbung, die ja das Gegenteil von Kunst ist. Interessanterweise haftet auch der Videokunst häufig das Aroma von Werbung an, wie ein lästiges Parfüm. Vielleicht liegt das an dieser Äußerlichkeit des Bildes. Natürlich gibt es Leute, die uns Werbung als die wahre Kunst dieses Jahrhunderts verkaufen wollen. Aber wer uns einzureden versucht, jemand wie Beethoven würde statt die Missa Solemnis zu schreiben, heutzutage in so etwas wie den Jingles, die als Musik Werbespots begleiten, künstlerische Erfüllung finden können, muß als gemeingefährlicher, Kultur und damit Gesellschaft zerstören wollender Scharlatan bezeichnet werden dürfen.
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Der Wunsch, in Viodeoinstallationen Privatheit zu erzeugen: diese entsetzlich aussehenden Kästen aus Sperrholz oder Metallplatten, in die man als Zuschauer hineingehen muß; der Weg in ein oft seltsames Dunkel, enormer Aufwand für ein einzelnes Video - wenn es sich wenigstens lohnen würde; aber all dieser Aufwand um meist nur einen winzigen Effekt. Das Video geht, obwohl es an sich sehr billig ist und der Sparsamkeit entgegenkommt, sehr großzügig mit dem Raum von Museen um. Sehr teuer, diese Videoinstallationen, wenn sie sich zur Skulptur ausweiten wollen.
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Während also die Filmästhetik sich aus der Ästhetik des Tafelbildes entwickeln läßt, hat Video bei bewußter Nutzung eine Tendenz zum bemalten Körper oder der bemalten Skulptur. In der Mittelsteinzeit noch im Zentrum des Kunstgeschehens, im antiken Griechenland als Vasenmalerei schon industriell ausgeübtes Kunstgewerbe, gehört sie nicht gerade zu den Lieblingsgebieten abendländischer Kunst - christliche Kunstsicht muß sich schon in die Krypten des frühen Christentums zu den mit Reliefs versehenen Sarkophagen hinunterarbeiten, um Ähnliches zu entdecken, und interessanterweise erinnern ja auch viele Videoinstallationen mit ihrer Düsternis an diese Krypten. Und das auf Videobildern Sichtbare hat oft ähnliche Enthöhltheit wie die Muster der Reliefs auf den Sarkophagen. Das christliche Abendland hat dem bemalten Körper aus irgendwelchen Gründen nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet, wie übrigens auch der bewegten Skulptur nicht. Statik scheint für Skulptur etwas Wesentliches zu sein, Mobiles etc wandern schnell wieder in den Kindergarten. Auch bei Paiks Videoskulpturen ist interessant, daß große statische Körper nur kleine Felder von sich Bewegendem enthalten - wie angemalt. Allerdings: gemessen an der Schönheit der Koren, die man im antiken Griechenland bemalte, wirkt ein Fernsehgerät doch recht ernüchternd.
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Der Kinosaal und der ihn durchscheidende Projektionsstrahl: seine gnadenlos phallische Linearität verwandelt sich in den aufgehellten Raum, in dem die Bilder durch Kabel hindurch zu Monitoren kriechen. Sie können überall hin, wo ein Monitor steht, und sie können sich dabei vor allem auch vervielfältigen. Das Video verliert dadurch seine phallische Gerichtetheit und der Architekturwille der Videomacher ähnelt der Gestalt dieser Kabelgeflechte - unphallisch sich durch die Zeit schnörkelnd irgendwie zum Ziel kommen, dem Ende der Vorstellung. Aber eine solche Vervielfältigung des einzelnen Bildes geht beim Film nur über Spiegel oder verschiedene Kopien: das allerdings hat die Filmindustrie voll genutzt: ihr Einsatz vieler Kopien des gleichen Films zur gleichen Zeit hat noch die Verbreitung eines jeden Videos überschritten - selbst wenn so ein Video gesendet wird, haben noch nie Millionen dafür Geld bezahlt, nicht einmal ein paar Tausend. Trotz gegenlaufender Propagierung ist Video in der technischen Verbreitung der mit ihm hergestellten Produkte eher kein Massenphänomen; seine Domäne ist der Bereich des Amateurs, der das Wachsen seiner Familie und die Chronologie seiner Urlaube aufzeichnet.
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Ansonsten bietet es vor allem eine sich technisch vervielfältigende identische Oberfläche, die auf eine ironische Weise viel eher die Essenz des Wortes "Film", das ja "dünnes Häutchen" bedeutet - und von dem Lukrez glaubte, daß es sich an der Oberfläche der Gegnstände befinde, und dem Zuschauer in die Augen spränge - als Film selbst. Videoarchive sind daher weitgehend Archive des "Ich habe etwas gesehen", während Film durch den Bearbeitungsprozeß größere Gegenwärtigkeit zu haben scheint. Dadurch läßt sich die Wortwurzel des Video mit ihrem "Ich sehe" häufig stärker in Filmen erkennen, in dem Sinne jedenfalls, daß in ihnen ein EGO die Welt wahrgenommen, dies registriert und anschließend in etwas verwandelt hat, dessen Wahrnehmung möglichst direkt und gerichtet jemandem anderem zukommen soll.
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Weil das Fernsehen die gleiche Bildkodierung benutzt wie das Video, hat Video die Aura eines modernen mediengerechten Aufzeichnungsverfahren erhalten. Der entsteht aber nur durch die Kameras, durch die das Ausstrahlen von Life-Bildern möglich wird. Videokunst ist häufig eine Life- und Kamerakunst, aber auch die Verarbeitung von etwas Aufgezeichnetem liegt durchaus im Genre, beliebt sind allerdings vor allen Mischungen, die dann interaktiv funktionieren. Mit dem medialen Aspekt der Ausstrahlung einer Fernsehsendung hat Video dagegen nur zufällig zu tun: dem Fernsehen ist es vom ästhetischen Standpunkt gleichgültig, ob die durch Moderaratoren verbundenen Beiträge auf Video oder Film entstanden sind. Es ist nur eine Frage der Schnelligkeit und des Preises, da ist man sehr pragmatisch. Fernsehen als Medienereignis hat kaum etwas mit der Form des Aufzeichnungsverfahrens zu tun.
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Film und Video gemeinsam ist der Aufnahmekörper, die Kamera. Bei ihr handelt es sich um einen Behälter, an dem eine Linse befestigt ist, die im dunklen Inneren dieses Behälters eine kleinfeldrige Ähnlichkeitsabbildung der Wirklichkeit erzeugt. In diesem sogenannten Bild treffen Photonen auf lichtempfindliches Material, aus dem durch den Photoefekt Elektronen herausgeschleudert werden. Soweit sind die Abbildungsverhältnisse bei Film und Video identisch. Dann scheiden sich die Aufzeichungsverfahren: beim Film lösen diese Elektronen chemische Veränderungen aus, die dann im Laboratorium chemisch verstärkt und fixiert werden; beim Video wird die Zahl der Elektronen in Form des durch sie entstehenden Stroms in einem Gitternetz an Ort und Stelle gemessen und dann versucht die Größe dieses Stroms an jeder dieser Stellen zu jedem Zeitpunkt weiterzugeben und aufzuzeichnen.
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Beim Film erfolgt die Aufzeichnung in Kristallagglomeraten, sogenannten Körnern, welche die Transparenz der Emulsion modifizieren. Diese werden beim Kopieren und Projizieren als Ganzes und auf einmal optisch kopiert. Das Videobild besteht aus Zeilen, die von links nach rechts und Zeile für Zeile beschrieben werden; dadurch entsteht in Videobildern eine sich immer wiederholende Streifigkeit, während die Grundsubstanz des Filmbildes von einer sich von Bild zu Bild ändernden Körnigkeit bestimmt wird. Diese stereotype Streifigkeit ist eines der entsetzlichsten Handicaps des Videobildes, und schließt seinen Kunstwerkcharakter eigentlich schon aus.
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Dazu kommt, daß das Buchhalterische des Entstehens des Videobildes (von oben links bis nach unten rechts, Zeile für Zeile) das Bild selbst erst in einem zeitlichen Nacheinander entstehen läßt und nicht mit einem Schlage wie beim Film. In diesem Sinne existiert das Videobild eigentlich gar nicht. Während also beim Film erst die Bewegung durch ein zeitliches Aufeinanderfolgen erzeugt wird, ist beim Video schon das Einzelbild durch Bewegung erzeugt.
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Das Buchhalterische des Bilderzeugungsprozesses scheint verwandte Seelen anzulocken: Videos sind oft durch eine dümmliche lineare Dialektik vom Typ des Sokrates gekennzeichnet, die nur schwer zu ertragen ist, wenn sie sich mit dem Anspruch verbindet, die Welt zu beschreiben. Daher ist das Höhlengleichnis Platos (aus dem 7.Buch der Politeia) bis heute Gipfel der denkerischen Anstrengungen in der Videokunst geblieben: daß nämlich die Bewohner einer Höhle die Schatten, die von einem hinter ihnen liegenden Feuer auf eine ihnen gegenüberliegende Höhlenwand geworfen werden, für Wirklichkeit halten. Dabei wird das Heilmittel, das schon Plato gegen eine so enge Weltsicht anbot, übersehen: eine Expedition ins Licht, die diese Schatten als Schimäre erkennt, und danach nie wieder mit der Schattenwelt zufrieden sein wird. Viel Videokunst ist philosophsch vor allem selbstreflexiv, und fragt sich inwieweit das Videoabgebildete Teil der Wirklichkeit wird.
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Während also zahlreiche Videobeiträge im Stil des Höhlengleichnisses vorliegen, gibt es kaum etwas zur Essenz des Bildes. Die Vorsokratischen Fragen des Parmenides (was ist mit Haut, Haaren, Schmutz?) werden von Video auf Grund der geringen Auflösung gar nicht erst gestellt. Und es gibt keinen Beitrag zur Essenz von bearbeiteter zeitlicher Abbildung, der Idee des Schnitts. Da werden die Verfahren des Filmschnitts kopiert und es wird so getan als wäre diese eine Selbstverständlichkeit.Was mit der Wahrnehmung des Betrachters beim Schnitt geschieht, wie er zu einem Resultat bei seiner Zusammenhangsanstrengung gelangt, scheint den Videokünstlern keine Erörterung wert zu sein. Solche Fragen werden bei Video als schon beantwortet empfunden. Da kaum vorstellbar ist, daß Videomacher von ihrem Naturell her dumm oder oberflächlicher sind als andere Künstler, scheint es so zu sein, daß ihnen die Streifigkeit ihres Mediums auf die Birne geschlagen ist und daß dies im Verbund mit den Werbeslogans der Apparatehersteller eine Art Gehirnwäsche unter ihnen bewirkt hat, infolge welcher sie ewig die gleichen drei Fragen herausstammeln müssen: Was ist ein Medium? Worin besteht seine Botschaft? Was kann man dagegen tun?

Dabei ist die Antwort so einfach - bereits der wegen der "Streifigkeit" der von ihm beobachteten javanischen Gewässer verrückt werdende Leuchtturmwärter Dowse aus Kiplings Erzählung "THE DISTURBER OF TRAFFIC" hat sie gefunden: als er es für erwiesen hielt, daß die ihn verrücktmachenden Streifen in der Flores-Straße durch die vorbeifahrenden Schiffe verursacht wurden, setzte er eine Wrackboje aus, und sperrte sie so für den internationalen Schiffsverkehr!
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Dieses dem Video wie Leim anhaftende Platonische wiederholt sich seltsamerweise auf vielen Ebenen, oft wird das Gelackte und Künstliche betont, und als elegant gelten Arbeiten, bei denen man sich die Finger nicht besonders schmutzig zu machen bracht, körperlich und auch geistig: der Faule und vor allem konzeptionell Denkende glaubt, im Video ein ihm entsprechendes Medium zu finden. Man berührt im Video das Bild der Welt nicht mehr, macht sich beim Schnitt die Finger nicht mehr von Klebeband oder Filmkitt schmutzig: masturbiert wird nur noch mit dem Medienhandschuh.
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Erstaunlich wenig Beiträge der Videokunst behandeln die Wortwurzel, das "Ich sehe." Die Beschäftigung damit scheint den Amateuren vorbehalten zu bleiben. Aus irgendeinem Grund sind sich die meisten Videokünstler zu vornehm dazu, einen eigenen bildbewußten Zugang zur Wirklichkeit zu suchen, viele begnügen sich mit Bildern, die sie importieren, oder die absichtlich so gemacht sind, als wären sie durch einen anonymen Prozeß entstanden. Auf seltsame Weise ist Video zu einem "Vidit", einem "Es sieht" geworden, und einer kritisch gemeinten Untersuchung über dieses Es. Aber meiner Ansicht nach ist dieses "Es", den man einmal als großen Bruder bezeichnet hat und der in alles hineinschnüffeln möchte, eine Schimäre. In Demokratien wie unserer gibt für uns Kleine keinen großen Bruder. Niemand ist an uns interessiert, schon gar nicht ein übermächtiges, uns übelwollendes "Es", was alles sieht.
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In der Musik gab es auch einmal den Versuch, eine nur aufzeichnungsabhgängige Kunst zu etablieren, eine Tonbandkust, das ähnelte schon ein wenig dem Video. Von einer CD-Kunst dagegen habe ich bisher nichts gehört. Vielleicht ist die häßlich uniforme Braunheit des Bandes, mit dem man arbeitet, ja ursächlich verantwortlich für den überzogenen Kunstanspruch, der sich aus seiner Neuheit ableiten will. In den Kassetten wird diese Farbe ja weitgehend verborgen. Zusammen mit dem Gedanken, daß man sich die Finger bei der Arbeit mit mit diesen braunen Bändern nicht schmutzig machen möchte, lassen sich für die Videoästhetik recht interessante psychonalytische Zusammenhänge herstelllen.
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Ohne Zweifel ist einer der Vorteile der Videovorführung ihre zwanglose Präsentation - für einen Fünf-Minuten-Film, den man drei Personen zeigen möchte, ein Kino mieten zu müssen, mutet wahnsinnig an. Da wird sakraler Zusammenhang absurd. Die Filmvorführung ist sinnvoll erst in der Gemeinde. Vorstellungen, in denen man allein ist, sind dennoch eigentlich weniger deprimierend als ein unerhörter Luxus. Auch Videos schaut man sich ungern allein an.
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Projektor und Videorecorder sind anders als Film- und Videokamera unglaublich verschiedenartige Geräte.


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